Du wächst auf, und es wird dir beigebracht, ruhig zu sein, denn zu schreien hast du nicht. Deine Stimme verstummt zunehmend. Schon als kleiner Knirps musstest du darum bitten, deinem Grundbedürfnis nachzugehen. Also hebst du deine Hand. Du erhebst sie nicht. Du hebst sie bittend, denn die Blase drückt. Dann tummelst du dich, damit du dem Unterricht nicht zu lange fernbleibst, denn das schickt sich nicht. Zeit, um deiner kreativen Ader Ausdruck zu verleihen oder zu blödeln, ist da nicht, denn sonst wirst du als Klassenkasper abgestempelt, und das willst du in der Regel nicht. Deshalb gibt es pro Klasse auch meist nur einen dieser Clowns, obwohl dieses Grundbedürfnis der Juxerei und Lebensfreude bei allen Menschen verankert ist.
Du verlierst zunehmend an Lebensfreude, und wäre das noch nicht genug, musst du noch buckeln und bitten. Die Lehrkraft, die steht über dir. Augenhöhe ist da nicht, und bei den Mitschülern hast du ebenso Kontenance zu bewahren, denn Coolness steht im Vordergrund. Dein Seelenleben erlischt zwar zunehmend, aber du erkennst ziemlich schnell, dass Empathie in dieser Welt keinen Stellenwert hat.
Zuhause gilt das selbe Spiel. Du hast dich zu unterordnen. Auch im Verein oder anderswo. Du hast zu parieren. Im späteren Lebensverlauf gewinnst du zwar ein wenig an Reife, aber es ändert nichts daran. Die Bürokratie obsiegt. Entweder entscheidest du dich für das Bundesheer oder für den Zivildienst. Durch musst du auf alle Fälle. Es gibt kein Entweichen.
Auch im Job ist dieses Rad, in dem man sich befindet, allgegenwärtig. Man strampelt Tag für Tag, um zu überleben. Das Energiepensum ist am Boden, und man findet keinen klaren Kopf, um einen sinnerfassenden Gedanken zu pflegen. Wir hinterfragen nicht, und die essentiellen Fragen gehen meist unter.
Wir töten Tiere, um zu essen. Natürlich erledigen wir sie nicht eigenständig, denn dazu fehlt uns der Mut. Wir sehen auch nicht zu, wie schlimme Taten geschehen. Wir sehen weg! Sie werden ermordet. Einfach so. Dabei hat doch jede Seele den selben Stellenwert. Ein tief indoktrinierter Mensch wird dies nur niemals verstehen. Zu tief sitzen seine Wunden. Da kommt der Geist nicht an. Unterbewusst weiß man es eventuell, aber dieser Gruppenzwang ist stärker. Die anderen machen es doch auch. Schon immer! Ja, der Gruppenzwang. Es ist dieser Drang zu gefallen. Sich anzupassen und nicht aufzufallen.
Dass unser aller Selbstwert nicht sonderlich hoch ist, das leuchtet wohl ein. Wir sind behaftet mit Komplexen, und es gibt kein Entrinnen. Unser Lebenslauf ist dafür verantwortlich, denn ein jeder hat einen Rucksack zu tragen, und diese Last, sie lastet tief. Deshalb benötigen wir diesen Gruppenzwang. Es hat alles Hand und Fuß. Dieses System ist perfekt. Man hinterfragt es nicht, und jener, der es wagt, sich zu behaupten, der wird auf alle möglichen Weisen abgewertet. Man ist dann eine „person non grata.“ Ein Mensch, mit dem man nichts zu tun haben möchte. Nur weil man anders ist. Oft ist es überhaupt nicht dieses Anderssein. Es ist schlicht und einfach der MUT.
Mut! Ein Wort ohne Bedeutung. So scheint es. Wir hyperventilieren, wenn wir Filme wie Braveheart sehen. Das Adrenalin steigt. In der Realität jedoch, da sind wir keineswegs mutig. Wir gehen gebeugten Kopfes, denn unser Rückgrat vermag es nicht, unseren Kopf zu stemmen, dass er gen Himmel blickt. Mit hoch erhobener Brust, so geht nur einer seinen Weg. Es ist Superman! Eine Fiktion! Wir Menschen jedoch, wir wanken im Delirium.
Ich bin mir gewiss, dass jeder Mensch ein Seelenleben hat, und nach unserem Ableben werden wir uns für unsere Taten verantworten müssen. Wie präpotent zu denken wäre es, dass wir das Nonplusultra sind. Wir stuhlen und wir urinieren. Wir sind nur Menschen mit einem begrenzten Verstand. All das, was uns umgibt, ist bei Weitem größer, als wir es jemals verstehen könnten. Die Anzahl der Planeten im Universum ist unvorstellbar, und unvorstellbar ist auch unsere Präpotenz. Je fortschrittlicher die Technik wird, desto weiter driften wir ab. Demut verblasst.
Wenn man ehrlich ist, dann sind natürlich nicht nur wir Österreicher betroffen. Es ist weltweit das selbe Schema. Als ich beispielsweise auf Facebook kundtat, dass ich ab nun Mitglied bei der MFG bin, weil ich es einfach nicht gebacken bekomme, dass sich so viele Menschen in Zeiten der Pandemie das Leben nahmen, grundloser Natur, na ich wurde geächtet. Aus 380 Freunden wurden 270. Natürlich sind und waren es keine richtigen Freunde. Eben Facebook-Freunde. Wegbegleiter einst vergangener Tage, und manche kennt man nur vom Grüßen. Dazu gehört MUT. Viele Menschen erkennen diesen Mut jedoch nicht einmal. Er kam ihnen vollends abhanden.
Fazit
Unser Planet erscheint so, wie das Beitragsbild in diesem Artikel. Menschenleer! Ob Mainstream oder Telegram. Es ist dasselbe Spiel. Man kann eigentlich nur hoffen, dass die Menschheit erwacht und sich die Hände reicht. Geschehen wird dies wohl nie. Es wird immer so sein, dass der Titelträger über dem Arbeiter steht und ein Sein auf Augenhöhe, das wird nie stattfinden. In unserer Zeit überwiegen die miesen Charaktereigenschaften, denn die Welt, in der wir leben, ist hart und steinig. Wenn man eigenständig zu denken vermag, dann könnte man in der Annahme gehen, dass dieses System so aufgebaut und gewollt wurde, aber dann würde man ja als Verschwörungstheoretiker abgetan werden.
Ich für meinen Teil bin gerne Verschwörungstheoretiker!
Ich für meinen Teil bin gerne anders!
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